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Drei Jahre Haft für Ex-SEL-Chef

Stuttgart (dpa/vwd) — Der frühere SEL-Chef Helmut Lohr ist am Dienstag vom Landgericht Stuttgart zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren wegen Untreue, Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt worden. Gegen die mitangeklagte Ehefrau Franziska des ehemaligen SEL- Managers wurde wegen Einkommensteuerhinterziehung eine Geldstrafe von 100.000 Mark verhängt. Das Gericht sah bei Lohr Untreue zum Schaden des Elektronikkonzerns in 15 Fällen für erwiesen an. In zwölf Fällen sei der Tatbestand des Betruges erfüllt gewesen. Der Staatsanwalt hatte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten gefordert. Für Frau Lohr verlangte die Anklagebehörde eine einjährige Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Verteidigung plädierte in fast allen Anklagepunkten auf Freispruch. Lohr selbst hatte in seinem Schlußwort betont, sein Handeln sei vielleicht unbedacht gewesen, aber niemals kriminell. Insbesondere habe die Staatsanwaltschaft seine Position innerhalb des Mutterkonzerns ITT verkannt. Niemals habe er SEL als „Selbstbedienungsladen“ betrachtet. Lohr räumte ein, in den 80er Jahren nicht alle Kapitaleinkünfte versteuert zu haben.

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