piwik no script img

Herzog will Bares

■ Mittelniederdeutsche Handschrift aus Oldenburg soll für zehn Millionen Mark den Besitzer wechseln

Der „Oldenburger Sachsenspiegel“, ein mittelalterliches Gesetzbuch aus dem 14. Jahrhundert, das seit mehr als drei Jahrzehnten aus der Öffentlichkeit verschwunden war, soll verkauft werden. Der Besitzer der reich illustrierten Handschrift, Herzog Anton Günther von Holstein-Gottorp braucht offensichtlich Bares.

Ganz einfach wird es jedoch nicht sein, das antike Schriftstück zu versilbern, da der „Codex picturatus“ als national gefährdetes Kulturgut gilt und deshalb nur nach Ablauf einer halbjährlichen Sperrfrist ins Ausland verkauft werden darf. Zudem dürfte der angepeilte Mindesterlös von zehn Millionen DM den Kundenkreis stark einschränken.

Udo Elerd, stellvertretender Direktor des Oldenburger Stadtmuseums, der die berühmte Handschrift natürlich gern selber in seinem Magazin hätte, sieht einem Verkauf bisher gelassen entgegen. Da der „Sachsenspiegel“ von seinem blaublütigen Besitzer bisher im Tresor eingeschlossen wurde, hofft Elerd, daß dabei sogar die uneingeschränkte wissenschaftliche Benutzbarkeit herausspringen könnte: „Egal bei welchem Besitzer.“ Rei

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen