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Der Kampf gegen das Böse

Bis spätestens Dezember dieses Jahres kommt das Ende der Welt. Das behaupten die Anhänger der brasilianischen Sekte „Suche nach Leben“. Den Tip haben sie von der urugayischen Hellseherin Yolanda Rodrigues; die wiederum wurde von Außerirdischen über den Untergang unseres Planeten informiert. Die Sektenmitglieder haben mit der Hortung von Lebensmitteln, Medikamenten und Trinkwasser begonnen.

Im englischen Birmingham haben die Nonnen des Dominikanerordens sich entschlossen, das Ende der Welt nicht so einfach hinzunehmen. Zunächst einmal wollen sie die Dämonen des Krieges niederringen. Unter dem Motto „Hinweg mit Dir, Krieg!“ wurde bereits in einem „Akt des Exorzismus“ eine Ausstellungshalle, die zuvor Schauplatz einer Messe für militärisches Material war, „durch das Gebet gesäubert“. Das dürfte den Kölner Kardinal Meisner gefreut haben. Hatte er doch in seiner Pfingstpredigt die „geistige Umweltverschmutzung“ scharf kritisiert. Früher habe die Frage nach einem gnädigen Gott die Menschen gequält, meinte er, heute sei jedoch die Frage nach einem gnädigen Menschen vor allem für das ungeborene Leben und für alte Menschen entscheidend. Verantwortlich dafür sei die geistige Umweltverschmutzung, die schlimmer sei als die Luftverschmutzung, „weil sie die Atmosphäre zerstört, in der menschlicher Geist frei atmen kann“. Nur dort, wo der Geist Gottes „eingeatmet werden kann“, behauptet Meisner, gedeihe wahre Humanität.

In Manila haben sie letzte Woche ganz was anderes eingeatmet: den Rauch von Hunderten von Pornovideos, 'Playboy‘- und 'Penthouse‘- Heften. Erzbischof Jaime Kardinal Sin hatte zusammen mit anderen Pyromanen den Schweinkram auf einem Platz nahe des Palastes von Corazon Aquino öffentlich verbrannt.

Der schärfste Kämpfer gegen das Böse in der Welt ist zweifellos der katholische Moraltheologe und Bischof von Lecce, Francesco Ruppi. Mit den Worten „Wer raucht, macht sich einer Todsünde schuldig“ hat er jetzt den Tabakgenuß verdammt. „Wer derart seine Gesundheit schädigt, der verstößt offensichtlich gegen das fünfte Gebot“ („Du sollst nicht töten“), mahnte der italienische Geistliche. „Das Rauchen ist ein moralisches Problem, und unmoralisch ist es, wenn der Staat am Tabakverkauf verdient“, fügte der Bischof hinzu, der jüngst schon durch eine gepfefferte Predigt über den Mißbrauch tragbarer Telefone von sich reden gemacht hatte. Karl Wegmann

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