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Mittag kam nicht zu Tisch

Berlin (ap) — Die Gerichtsverhandlung gegen den ehemaligen DDR- Gewerkschaftsführer Harry Tisch ist gestern ohne den als Zeuge geladenen SED-Wirtschaftslenker Günter Mittag fortgesetzt worden. Der Gesundheitszustand des 64jährigen könnte sich bei einer Anhörung „bedrohlich verschlechtern“, hieß es in einem Attest des Berliner Klinikums Buch, das der Anwalt Mittags vorlegte. Die 19. Große Strafkammer des Berliner Landgerichts erhoffte sich von dem früheren Mitglied des SED-Politbüros Auskünfte darüber, wie seine Aufenthalte in Gewerkschaftsheimen abgerechnet wurden. Auch ein zweiter Zeuge, der ehemalige Leiter des FDGB-Heimes in Rostock, Seitz, erschien nicht. Nach ärztlichem Attest leidet der 49jährige an „anfallsweisem Herzrasen“.

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