: Der schnelle saubere Krieg am Golf tötet immer noch 500 Kinder am Tag
■ Dem Irak droht eine Gesundheitskatastrophe/ Seuchen und Hunger bedrohen die Kinder/ Harvard-Ärzte: Embargo verhindert Wiederaufbau
An den Spätfolgen des Golfkrieges werden in diesem Jahr allein fünf Prozent aller irakischen Kinder unter fünf Jahren sterben. Das schätzen Ärzte einer Untersuchungskommission der amerikanischen Harvard- Universität, die soeben von einer Reise aus dem Land zurückkehrte. Damit werden voraussichtlich rund 170.000 Kinder Opfer des monatelangen Nahrungsmittel- und Medikamentenmangels. Ihre Abwehrkräfte sind leichter zu schwächen, und die Gefahr einer Ansteckung mit Cholera und Typhus ist darum bei ihnen am größten.
Dringend notwendige Hilfe kann in vielen Fällen nicht mehr gewährt werden, weil in manchen Gegenden bis zu fünfzig Prozent der Krankenhäuser wegen Instrumenten- und Medikamentenmangels geschlossen werden mußten. Die bereits grassierenden Seuchen werden sich wegen der steigenden Temperaturen schnell ausbreiten. Eine Prävention gegen die Seuchen ist nicht möglich, weil es im Irak kein Trinkwasser mehr gibt. Ersatzteile zur Aufbereitung sauberen Wassers können aufgrund des Embargos nicht eingeführt werden.
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