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Stromkunden ohne Zahlungsmoral

■ Südthüringer Energieunternehmen kündigt Stromsperrung an

Meiningen. Immer mehr Energieverbraucher weigern sich, ihre Rechnung bei der Südthüringer Energieversorgungs AG (SEAG) zu begleichen. „Wir haben bisher großes Verständnis für die schwierige Lage unserer Kunden gehabt“, erklärte Bernd Keller, Leiter der Abteilung Tarifkunden. Bislang habe eine Weigerung noch keine Konsequenzen, wie die Sperrung des Strombezugs, nach sich gezogen. Doch bei weiter sinkender Zahlungsmoral der Kunden werde die SEAG auch auf das letzte Mittel zurückgreifen. Nach dem Wegfall der staatlichen Subventionen müsse auch die SEAG für Strom und Gas kostendeckende Preise verlangen, sagte Keller. Die Verbraucher merken jetzt, wie teuer eine Kilowattstunde ist. In Südthüringen muß ein Tarifkunde im Jahresdurchschnitt knapp 700 Mark für Strom berappen. Diese Summe werde jedoch deutlich zurückgehen, so Keller, da als Berechnungsgrundlage für die in diesem Jahr erhobenen Abschlagzahlungen der Durchschnittsverbrauch des Vorjahres diente. Für die Kunden bestehe jedoch die Möglichkeit, bei gesunkenem Energieverbrauch bei der SEAG neue Festbeträge bei der Quartalsberechnung zu beantragen.

Rückläufig ist auch die Zahl derer, die ihre Stromrechnung abbuchen lassen. Waren es 1990 noch 72 Prozent der knapp 280.000 SEAG- Kunden, sind es gegenwärtig noch 65 Prozent. adn

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