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Mitten ins Herz

■ »Stadtforum«: Hassemer für ICE-Bahnhof in Berlin/ Senatsbaudirektor ist gegen Großbaustellen

Berlin. Harsche Kritik mußte sich Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer zu Beginn der vierten Runde des Berliner »Stadtforums« gefallen lassen. Hassemer hatte sich auf dem Stadtforum, das gestern die Diskussion über zukünftige Verkehrsentwicklungen mit einem Bericht der »Werkbank« zur Bewertung der Eisenbahnkonzepte fortsetzte, erneut für einen zentralen Umsteigebahnhof plädiert. Allerdings solle »der allein den schnellen ICE-Zügen vorbehalten bleiben«. Von einem Bahnhofskoloß könne also nicht die Rede sein.

Hassemer befindet sich damit im Widerspruch zu Edvard Jahn, Mitglied der Lenkungsgruppe, die den Senator beim Stadtforum berät, und Urs Kohlbrenner, Berliner Stadtplaner, die sich gegen die Ausschließlichkeiten eines »Achsenmodells mit Zentralbahnhof« wie des »Ringkonzepts« aussprachen. Stattdessen sollte für ein Eisenbahnkonzept differenziert nach den »Aufgabenfeldern« gefragt werden. Güter-, Regional- und Fernverkehr müßten entnetzt werden.

Angesichts der Größe der anstehenden Baumaßnahmen beim Schienenverkehr und den Planungen am Potsdamer Platz forderte Hassemer in Abstimmung mit Hans Stimmann, Senatsbaudirektor, daß ein »Baubewältigungsprogramm« entwickelt werden müsse. Teile der Stadt »mit rot-weißen Plastikbändern für ihre Bewohner jahrelang abzusperren und ein Schild aufzustellen mit der Aufschrift ‘Hier baut der Senat von Berlin‚ geht nicht!« meinte Stimmann zu recht.

Das Stadtforum wird heute fortgesetzt mit dem Thema »Potsdamer/Leipziger Platz«. rola

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