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In London wird Äthiopiens Zukunft verhandelt

■ Zu Beginn der Friedensgespräche beherrscht die Militärregierung nur noch die Hauptstadt/ Eritreas Guerilla nimmt Asmara und Assab ein/ 14.500 Juden nach Israel ausgeflogen

Berlin (taz) — Unter Schirmherrschaft der USA beginnen heute in London Verhandlungen zwischen der äthiopischen Militärregierung und den verschiedenen Rebellenbewegungen, die nahezu das gesamte Äthiopien kontrollieren. Im Vorfeld der Gespräche hat die bewaffnete Opposition einen Belagerungsring um Addis Abeba gezogen. Eritreas Guerilla beherrscht nach der kampflosen Einnahme der eritreischen Hauptstadt Asmara und der Hafenstadt Assab das gesamte eritreische Territorium. Die nun schutzlose äthiopische Marine im Roten Meer hat sich nach Jemen abgesetzt.

Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht die Frage, ob eine breite Übergangsregierung gebildet werden kann, die ein Auseinanderbrechen Äthiopiens verhindert. Der neue Machthaber in Addis Abeba, General Tesfaye Gebre Kidan, hat versucht, sich in Washington und Tel Aviv politisches Wohlwollen zu erkaufen: Er erlaubte der israelischen Luftwaffe am Wochenende, über eine spektakuläre Luftbrücke 14.500 äthiopische Juden zu evakuieren. Ob das ausreicht, sich als Garant internationaler Unterstützung und nationaler Einheit zu profilieren, ist allerdings fraglich. SEITE 7

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