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Selbstkritik wäre angebracht

■ Betr.: "Unsere Frauen waren glücklich", taz vom 14.5.91

Betr.: »Unsere Frauen waren glücklich«,

taz vom 14.5.91

So sehr erfreulich ich es fand, daß Ihr über das Abschlußpodium der Brandenburgischen Frauenwoche berichtet habt, so angebracht finde ich es aber auch, genau hinzuhören, was in der Diskussion geäußert wurde.

Ich habe nicht gesagt, daß sich die Westlerinnen mit Kindern sowieso leichter tun, weil sie in der Regel gut verdienen und sich eine Haushaltshilfe leisten können! Die Rede war von Frauen, die es entweder geschafft haben, Karriere zu machen, oder die als unverwüstliche PolitikerInnen unentwegt arbeiten müssen (und können). Diese Frauen haben im Westen entweder keine Kinder oder Haus- beziehungsweise Kindermädchen, was in der Ex-DDR so gut wie nie vorkam.

Eure Interpretation würde bedeuten, daß ich bisher aber auch nicht die Bohne von der Situation der Frauen im Westen und der nicht im geringsten gelösten Problematik einer Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Elternschaft verstanden hätte.

Da ich auch schon bei anderen Artikeln der taz bemerken mußte, daß Ihr zu sehr ungenauen und oberflächlichen Zitaten neigt, was weder Eurer Zeitung noch den LeserInnen oder den Zitierten nutzt und mit guter linker und freier Berichterstattung wohl auch nischt zu tun hat, wäre hier Selbstkritik ganz angebracht. Marina Beyer, 1100 Berlin

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