piwik no script img

Anschläge auf Bahn geklärt

■ Zwei Täter festgenommen Sachschäden bei Anschlägen

Wiesbaden/Frankfurt (dpa) — Die vier Sprengstoffanschläge auf die Deutsche Bundesbahn von Anfang dieses Jahres sind offenbar geklärt. Die Polizei kam den mutmaßlichen Tätern eher zufällig auf die Spur. Wie das hessische Landeskriminalamt gestern in Wiesbaden mitteilte, konnte die Polizei zwei Männer aus Pforzheim, die eigentlich wegen mehrerer Raubüberfälle auf Sparkassen in Thüringen gesucht wurden, auch wegen dieser Sprengstoffattentate festnehmen, mit denen die Bundesbahn erpreßt werden sollte. Einer der beiden hat nach Auskunft der Frankfurter Staatsanwaltschaft die vier Sprengstoffanschläge gestanden und dabei auch seinen Kumpanen schwer belastet. Dieser weist allerdings die Beteiligung an den Anschlägen von sich. Geldnot ist nach Darstellung der Ermittlungsbehörden vermutlich das Motiv sowohl für die Sprengstoffanschläge als auch für die Überfälle auf die Sparkassen. Die beiden sollen versucht haben, von der Bundesbahn einen „dreistelligen Betrag in Millionenhöhe“ zu erpressen. Obwohl aufgrund eines Hinweises in einem der Erpresserbriefe in einem Haus in Frankfurt 2,5 Kilogramm Sprengstoff gefunden wurden, führten die Ermittlungen zunächst nicht zum Erfolg. Ende April half dann ein Zufall: Ein Zeuge beobachtete bei Gera Fahrzeuge, die die Polizei in Zusammenhang mit Raubüberfällen auf Sparkassen brachte. Die Polizei stellte einen Pkw sicher und entdeckte einen vergrabenen Koffer, in dem sich Sprengstoff befand. Eine Untersuchung ergab, daß es sich um den gleichen Sprengstoff handelte, wie er bei den Anschlägen auf die Bundesbahnschienen verwendet wurde.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen