■ KUWAIT: 15 Jahre Haft wegen T-Shirt
Kuwait-Stadt (afp) — Ein kuwaitischer Richter hat am Montag die 15jährige Haftstrafe für einen Iraker gerechtfertigt, der unter anderem wegen des Tragens eines T-Shirts mit dem Porträt Saddam Husseins während der irakischen Besetzung Kuwaits verurteilt worden war. Westliche Diplomaten hatten nach der Verhängung der Strafe am 19. Mai erklärt, die kuwaitische Führung schade sich selbst, wenn sie die Welt glauben mache, Adnan Abbud Hassen Ali sei nur wegen eines Fotos des irakischen Staatspräsidenten zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Richter Mohammad Dschassin Bin Nadschi sagte am Montag, Hassen Ali habe gestanden, daß er „während der Okkupation in wiederholter und ständiger Verbindung mit der irakischen Armee und dem Nachrichtendienst stand“. Grundlage seiner Haftstrafe sei die Zusammenarbeit mit dem Feind gewesen. Das Tragen des T-Shirts wiege weniger schwer, es sei ihm als „Agitation“ angelastet worden. Hassen Ali war am 19. Mai zusammen mit fünf anderen „Kollaborateuren“ in einem einstündigen Prozeß von einem Militärgericht verurteilt worden. Es war der Auftakt der Prozesse gegen mutmaßliche Kollaborateure, die am Montag fortgesetzt wurden. Insgesamt sollen 200 Personen vor Gericht gestellt werden. Beim Prozeß gegen Hassen Ali waren keine Zeugen vom Gericht angehört und keine Beweise vorgelegt worden.
ISRAEL
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
