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Neuer Streit um Abtreibung

München/Esslingen (ap) — Führende Politiker der Bonner Regierungskoalition haben eine neue Runde im Streit um die Reform des Abtreibungsrechts eingeläutet. CSU-Generalsekretär Huber beschuldigte die FDP, mit ihrem Gesetzentwurf Koalitionsabsprachen gebrochen zu haben. Der Entwurf der Liberalen sieht die Fristenlösung mit Beratungspflicht für schwangere Frauen vor. Huber sagte in München, er sehe angesichts der fehlenden Gesprächsbereitschaft der FDP keine Chance mehr für einen gemeinsamen Koalitionsentwurf zum Paragraphen 218.

Bundesfamilienministerin Hannelore Rönsch erklärte, sie sei „guter Hoffnung“, daß sich die CDU/CSU- Fraktion auf einen gemeinsamen Entwurf einigen könne. Der 'Esslinger Zeitung‘ sagte Frau Rönsch, die Frauen sollten sich sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt einer obligatorischen Beratung unterziehen. Soweit die Schwangere dies akzeptiere, sollten auch die Väter an dieser Beratung teilnehmen, sagte Rönsch.

Für eine drastische Verschärfung des Abtreibungsparagraphen 218 hat sich der stellvertretende Vorsitzende der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Wolfgang Vogt, ausgesprochen. Er forderte, die Notlagenindikation neu zu fassen und die zwischen Beratung und Abbruch bisher auf drei Tage festgelegte Bedenkzeit zu verlängern.

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