piwik no script img

Ein »Sternenhimmel« rund um Berlin

■ Bündnis 90/Grüne legen Leitlinien für Spree-Havel-Raum vor/ Regionalverband gefordert

Berlin. Trotz der Gefahr einer ungesteuerten Zersiedelung des Berliner Umlandes sieht die frühere Umweltsenatorin und jetzige Abgeordnete Michaele Schreyer noch »sehr gute Chancen für eine gemeinsame Siedlungs- und Naturraumregion«. Damit diese Chancen nicht verspielt werden, legte der Umweltbereich von Bündnis 90/Grünen gestern von Frau Schreyer mitformulierte Leitlinien für die räumliche Entwicklung im Spree-Havel-Raum vor. Die darin enthaltenen Forderungen und Vorschläge zielen auf eine dezentrale Entwicklung im gesamten Großraum Berlin, sagte Schreyer. Sie plädiert für eine Stärkung insbesondere der größeren Städte Brandenburg, Potsdam und Frankfurt/ Oder. Aber auch die kleineren Städte sollten sich nicht nur als »Vororte von Berlin« weiterentwickeln.

Nicht ein »Berliner Stern«, der andere Lichter verdunkele, sondern ein »Sternenhimmel mit vielen kleinen Lichtern um einen größeren Stern« müsse das regionalpolitische Leitbild sein, heißt es im Vorwort zu den Leitlinien. Sie orientieren sich an dem begrüßten Vorschaltgesetz zum brandenburgischen Landesplanungsgesetz, nach dem sich die Siedlungsentwicklung auf die vorhandenen Siedlungsachsen konzentrieren soll.

Top-Forderung von Bündnis 90/Grüne: Die Zusammenarbeit zwischen Berlin und den umliegenden Kreisen müsse durch die möglichst rasche Bildung eines mit Planungskompetenzen ausgestatteten Regionalverbandes endlich »auf eine demokratische Basis gestellt werden«, sagte der umweltpolitische Sprecher der Partei, Hartwig Berger. Den Vorstellungen Bergers zufolge könnte der Verband sich aus Berliner Abgeordneten und Vertretern aus den Kreisparlamenten zusammensetzen und für die zu regelnden Aufgaben einen Verwaltungsstab einsetzen.

Zwar strebten im Prinzip alle Parteien die Bildung eines solchen Verbandes an, doch sei das Thema in Berlin von den Senatsparteien CDU und SPD »praktisch auf Eis gelegt« worden, kritisierte der AL-Sprecher. Zu den Aufgaben des Gremiums soll, so steht es geschrieben, vor allem die Entwicklung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den Gemeinden gehören, die in landschaftlich besonders wertvollen Bereichen liegen und die deshalb in besonderem Maße ökologisch orientiert sein müßten. thok

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen