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Bäder ohne Besucher

■ Luft 17 Grad, Wasser 16 Grad: Nur wenige Mutige verirrten sich am Wochenende an die Berliner Gewässer

Berlin. Leere Kassen, verwaiste Strandkörbe, unbenutzte Liegestühle — in Berlins Strand- und Freibädern ruhte am Wochenende erneut still der See. Zwar hatte sich der kalte und regnerische Mai zu guter Letzt von seiner wonnigen Seite gezeigt und allen Sonnen- und Badehungrigen das langersehnte Hoch beschert, aber sein Nachfolger stieg schon wieder weniger hitzig ein.

Bei nur etwa 17 Grad in der Luft zog es nur wenige Städter ans, geschweige denn ins 16 Grad kühle Wasser. Am Strandbad Müggelsee, wo es an warmen Tagen den Berliner mit Kind und Kegel hinzieht, tummelten sich zu Spitzenzeiten nur um die 100 Sonnenhungrige auf den Liegeflächen. Gleiches Bild auch in Grünau, wo Schwimmeister, Kassierer und Imbißverkäufer eine Woche nach Saisoneröffnung immer noch auf den großen Boom warten.

Ein paar mehr Eintrittskarten gingen im Strandbad Orankesee (Hohenschönhausen) von der Rolle, jedoch weit entfernt von den üblichen Mengen. Etwa 1.000 BerlinerInnen, vor allem Familien mit ihren Kindern, erholten sich dort. Doch der zu dieser Zeit gewohnte Ansturm — um die 10.000 Besucher am Tag — blieb auch dort aus. Am Wannsee wurde das Badevergnügen vom gemütlichen Spaziergang eindeutig ins Abseits gestellt.

Quiekende Kinder, braune Körper und knappe Badehosen — völlig fehlen sie immer noch im Freibad Pankow. Nach größeren Bauarbeiten öffnen sich dort erst am Mittwoch mit fünfwöchiger Verspätung die Tore zum Badeparadies. adn

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