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Sperenberg als Flughafen favorisiert

Potsdam. Eine »eindeutige Stimmungslage« für den Flughafenstandort Sperenberg hat eine Diskussion mit Kommunal- und Landtagspolitikern ergeben. Damit sei aber noch keine abschließende Entscheidung für den Standort des Großflughafens Berlin-Brandenburg gefallen, betonte Brandenburgs Umweltminister Platzeck (Bündnis 90) gestern. Die Raumordnungsverfahren würden noch vor der Sommerpause für drei Standorte der engeren Wahl, Schönefeld-Süd, Genshagen und Sperenberg, eingeleitet. Sie sollen nach umfangreichen Anhörungen von Bürgern nicht vor Mitte bis Ende 1992 abgeschlossen sein, betonte der Umweltminister. Platzeck ließ zugleich erkennen, daß er den Standort Sperenberg nicht favorisiert. Das rund 2.500 Hektar große Gelände sei von wertvollen Naturschutzräumen wie zum Beispiel die Nuthe-Nieplitz- Niederung umgeben, sagte der Umweltminister. In sechs bis zehn Jahren könnte die Entscheidung für diese Region vielleicht doch anders eingeschätzt werden, befürchtet er.

Vertreter der betroffenen Gemeinden, unter anderem auch der Sperenberger Bürgermeister, verwiesen dagegen auf eine hohe Zustimmung in der Bevölkerung im Umkreis. Umfragen hätten ergeben, daß nur 24 Prozent der Anwohner gegen einen Flughafen in Sperenberg seien, betonten die Kommunalpolitiker. In den anderen Gemeinden sei dagegen ein weitaus höherer Widerstand zu erwarten. Ferner wurde betont, daß das mögliche Flughafengelände in Sperenberg sich bereits im Eigentum des Bundes befände. Das Gelände könne außerdem gut an eine Nord-Süd-Achse für eine Hochgeschwindigkeits-Bahntrasse angebunden werden. dpa

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