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Ein Ei sucht eine Henne

■ Schipke will bei der SPD Bremen unterschlüpfen

Bremen (dpa/taz) — Der arme Eierwerfer Matthias Schipke dessen meisterhaft geschleudertes Geschoß am 10. Mai nicht nur den Einheitskanzler Kohl sondern auch die gesamte Republik empfindlich traf, ist jetzt auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Nachdem er aufgrund von Fahndungserfolgen der deutschen Print- und Funkmedien endlich dingfest gemacht werden konnte, trat er vor zwei Wochen verschämt aus der SPD in Halle aus. Schipke überraschte die Welt jetzt mit der Anfrage an den SPD-Ortsverein der Altstadt Bremen, ob er wohl bei ihnen in Zukunft politischen Unterschlupf fände. Zuvor hatte ausgerechnet Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder (ein Ex-Juso-Vorsitzender!) den Eierwerfer zum Wiedereintritt aufgefordert. Das widerum erbittert Schipkes Ex-Genossen Jörg Graupner aus Halle, der auf dem Bremer SPD-Parteitag von Hinz zu Kunz rannte, um eine Wiederaufnahme des Eierwerfers durch die Macht persönlicher Gespräche zu verhindern. Der Landesgeschäftsführer der Bremer Sozialdemokraten, Henrik Marckhoff, hingegen hält sich bedeckt. Hier könne nur einer Mitglied werden, der auch in Bremen wohnhaft sei, meint er hoffnungsfroh. Doch der zielsichere Matthias Schipke hat schon das Bündel geschnürt, er will jetzt in der Hansestadt studieren.

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