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Stadtwerke heizen Strom

■ Werbe-Abteilung fürs Energiesparen verschwendet

Die Bremer Stadtwerke sind bundesweit Spitze, wo es um die Energiespar-Beratung geht. In der Sögestraße haben sie 1987 ein großzügiges „Kundenzentrum“ eingerichtet, in dem das Telefon kaum still steht und tausende Bremer sich über Wärmedämmung, energiesparende Kühlschränke, Heizanlagen und Spar-Lampen beraten lassen.

Doch perfekt ist niemand, auch die Stadtwerke nicht. Die Grünen haben sie bei einem grotesken Seitensprung erwischt: Ausgerechnet die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit Am Wall 114/6 heizt ihre Etagen mit elektrischem Tagesstrom! Der untere Teil des Gebäudes beherbergt auf drei Stockwerken die Schaltzentrale für die Innenstadt, die Geräte dort funktionieren ungeheizt. 1957 wurde das Haus um drei Etagen aufgestockt, an die Heizung dachten die Stadtwerke nicht. So werden die Werbebroschüren fürs Energiesparen seit 30 Jahren an Elektro-Heizkörpern entworfen.

Eine neue Heizanlage sei sehr teuer, argumentieren die Stadtwerke nun, die Mauern müßten alle aufgeschlagen werden und so weiter. Aufgrund des durch die Parlaments-Anfrage der Grünen erregten öffentlichen Interesses überlegt Öffentlichkeits-Chef Heinrich Peter Berndt, ob man sich nicht vielleicht mit einer kostensparenden Verlegung der Leitungen für eine Gas-Etagenheizung auf dem Putz zufrieden geben könne. 1992 soll dem imageabträglichen Problem Abhilfe geschaffen werden, verspricht der Werbemann. K.W.

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