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Die Opec will weniger Öl fördern

■ 13 Ölminister einigten sich in Wien auf Begrenzung/ Preiserhöhung weiter angestrebt

Wien (afp) — Die 13 Mitgliedsstaaten der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) haben sich darauf geeinigt, die Ölfördermenge ab Juli auf 22,3 Millionen Barrel (1 Barrel=159 Liter) pro Tag zu begrenzen. Dies geht aus dem Abschlußkommuniqué der Opec-Konferenz in Wien hervor. Eines der Ziele der Ölförderländer sei, den Ölmarkt zu stabilisieren und den Preis mittelfristig auf 21 Dollar pro Barrel anzuheben. Die nächste Konferenz soll am 24.September tagen, um die angemessene Produktion für das letzte Quartal des Jahres festzulegen.

„Ich hoffe, mit dieser Einigung erreichen wir den Preis von 21 Dollar pro Barrel“, sagte der iranische Ölminister Gholamresa Aghasadeh. Sein algerischer Amtskollege Sadek Boussena meldete hingegen Skepsis an: „Die Vereinbarung reicht nicht aus, um den Preis auf 21 Dollar zu treiben, aber sie kann den gegenwärtigen Preis verbessern.“ In der Begrenzung der Fördermenge für elf Länder, den Irak und Kuwait ausgenommen, hatte die OPEC einen Kompromiß erzielt. Der Iran, Nigeria und Algerien hatten sich für eine Reduzierung der Produktion ausgesprochen, während Saudi-Arabien sich heftig gegen eine Drosselung seiner Produktion gewandt hatte.

Zur Unterstützung Kuwaits bei der Bekämpfung seiner Umweltkatastrophe könnten andere Staaten Experten oder auch Geld entsenden, hieß es im Abschlußkommuniqué der Konferenz. Dagegen wiesen die Opec-Mitglieder eine Bitte des Irak zurück, sich bei der UNO für die Aufhebung des Embargos gegen den irakischen Ölexport einzusetzen. Unsicherheit herrschte darüber, wann Kuwait wieder den Ölexport aufnehmen könne und wann das Embargo gegen den Irak enden werde.

Die Opec-Staaten begrüßten die Initiative von Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand und dem venezolanischen Präsidenten Carlos Adres Perez, ein Treffen von Ölproduzenten und -konsumenten am 1. und 2. Juli in Paris einzuberufen. Von dem Treffen erwarten sich die Opec-Mitglieder eine langfristige Zusammenarbeit und einen Beitrag zur Stabilisierung des Marktes.

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