: Gibt's bald doch neue AKW?
■ RWE will immer noch ein Atomkraftwerk für Stendal
Stendal (dpa/taz) — Die westdeutschen Stromunternehmen halten am Bau des Atomkraftwerkes Stendal weiterhin fest. Der Sprecher des westdeutschen Energieunternehmens RWE, Erwin Münch, widersprach mit diesen Worten laut 'Stendaler Nachrichten‘ (Donnerstagsausgabe) Presseberichten, wonach die deutsche Stromwirtschaft den Ausstieg aus der Atomenergie plane. Ein Sprecher der Bayernwerke hatte vor zwei Wochen gesagt, daß die Stromerzeuger nicht an einen neuen „energiepolitischen Konsens“ der großen Partein für die Atomenergie glaubten und deshalb keine neuen AKW in den neuen Ländern planten. Diese Aussagen waren häufig als Verzicht der Stromerzeuger auf neue AKW interpretiert worden.
Bei den Stromerzeugern gebe es — so Münch — keine Tendenzen für den Ausstieg aus dem Atom. Es gebe weiterhin Diskussionen über den Neubau von Atomkraftwerken in den neuen Bundesländern. Mögliche Standorte seien Stendal und Greifswald. Sobald die Bonner Parteien einen „energiepolitischen Konsens“ gefunden hätten, würden die Stromunternehmen ihre Genehmigungsanträge für neue Kernkraftwerke stellen, unterstrich Münch. Hinter dem „energiepolitischen Konsens“ verbirgt sich die Hoffnung der Atomkraft-Lobby, daß die SPD von ihren Ausstiegskonzepten wieder abrückt und sich erneut auf die friedliche Nutzung der Atomenergie einläßt.
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