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Rektor tritt „erhobenen Hauptes“ ab

■ Hochschule bekommt eine auswärtige Rektorin / Mönch nicht wiedergewählt

Der Gründungsrektor der Hochschule Bremen, Ronald Mönch, ist vom Konvent seiner Hochschule nicht wiedergewählt worden. Mit knapper Mehrheit von 32:27 Stimmen machte eine auswärtige Bewerberin, Dr. Bärbel Sorensen, das Rennen. „Es war eine Wahl Mönch gegen Frau Dr. Nicht-Mönch“, heißt es in der Hochschule. Der Elektrotechniker Prof. Gerhard Rösener zur taz: „Man wußte eigentlich von Herrn Mönch zuviel und von Frau Sorensen zu wenig.“

Noch-Gründungsrektor Ronald Mönch, seit 1982 im Amt, war vom Ergebnis nicht überrascht: „In Wahrheit habe ich diese Hochschule ohne solide Mehrheit geführt.“ Mönch ganz unbescheiden: „Ich kenne keine Hochschule im Bundesgebiet, die so stark die Handschrift ihres Rektors trägt. Ich trete erhobenen Hauptes ab.“ Er sei ein „visionärer Rektor ohne Hausmacht“ gewesen, habe überhaupt nur Kraft seiner „Persönlichkeit, Intelligenz und Zähigkeit“ so manche „Feldschlacht“ für sich entschieden.

Mönch rechnet es sich hoch an, daß er die Zahl der Studiengänge von ehemals acht fast verdoppelt hat: „mein Werk“. Neu sind „Angewandte Weltwirtschaftssprachen“, „Internationales Management“, „Technische Informatik“ und „Management im Handel“. Demnächst dazu kommen sollen noch u.a. „Touristik- Wirtschaft“ und „Umwelttechnologie“. Mönch: „Die vielleicht fast völlige Totalität dieser Umgestaltung hat viele überfordert.“

Der Mönch-Kritiker Professor Rösener sieht das ähnlich: „Herr Mönch hat vielleicht zuviel angeregt. So daß sich viele an der Hochschule nach einer Phase der Konsolidierung sehnten.“

Vor allem hat Gründungsrektor Mönch die Unterstützung der Studierenden verloren. Jörg Stangenberg, Asta-Vorsitzender: „Zwischen Senat und Hochschule herrschte Stillstand. Eine eingefahrene Situation. Die neuen Studiengänge sind gepflegt worden, in den alten Studiengängen durften sich Spinnweben ansetzen.“ Dies sei umso schlimmer, als in den alten Studiengängen viel mehr Leute studierten als in den neuen. Rektor Mönch sieht dieses Auseinanderklaffen ebenfalls, macht dafür aber die Bildungsbehörde verantwortlich.

Er hat sich bereits neu orientiert: „Ich bin Stratege“. Sein alter Kontrahent Prof. Rösener begleitet ihn mit guten Wünschen: „Ich habe gehört, Herr Mönch will in die ehemalige DDR gehen. Dort ist er der Richtige mit seinem Talent, neue Dinge zu initiieren.“ Rösener schränkt jedoch ein — „solange, bis auch dort Konsolidierung angesagt ist“. B.D.

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