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Wie durchsichtig

■ Betr.: "Was war neu in Neumünster", taz vom 31.5.91

betr.: „Was war neu in Neumünster“ von Joachim Raschke,

taz vom 31.5.91

Anfang März suggerierte Thomas Leif den LeserInnen der taz — bezugnehmend auf Joachim Raschkes Buch Krise der Grünen — die Grünen hätten nur eine Überlebenschance, wenn die geplanten Strukturreformen beschlossen würden.

Jetzt, mehr als einen Monat nach Neumünster und kurz vor der Fortsetzung des Parteitages, darf Herr Raschke persönlich eine doppelseitige „Analyse“ in der taz absondern. Wie durchsichtig: Was in Neumünster noch nicht gelungen ist, soll nun mit Hilfe von Professor Raschke und der taz unbedingt auf dem kommenden Parteitag durchgezogen werden.

Liebe „einfache“ Delegierte, wie Ihr ja jetzt öfter genannt werdet — folgt also einfach des Professors Rat und beschließt einfach die noch ausstehenden Strukturreformen nach dem Motto: „Wem Gott ein Amt gibt, gibt er auch Verstand“ und achtet darauf, daß auch Ihr in Zukunft viele Ämter kriegt!

Kompliment übrigens zur Auswahl der Fotos, die hervorragend zu der Überschrift passen.

1.Foto: Mann mit Megaphon bei der „Diskussion“ über die Trennung von Amt und Mandat. Ist doch selbst schuld der Typ, hätte er nicht dagegen reden wollen, hätte man ihm das Mikrophon doch nicht abgeschaltet!

2.Foto: einem 28jährigen „Mitglied“ der „Kinderkommune um Jutta Ditfurth“ wird wegen Abweichens von der Mehrheitsmeinung ein Glas Bier über den Kopf geschüttet.

3.Foto: Ein grüner Sheriff bewacht die Treppe zum Podium, damit keinE UnbefugteR was Aufrüherisches von sich geben kann. Ist ja auch klar: Man läßt Professoren Bücher schreiben und dann will so ein „einfaches“ Mitglied vielleicht daran rummäkeln! Traudl Wischnewski, Weilheim

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