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Demo: »Donnerblitz — Gegen Regierungssitz«

■ 1.000 Demonstranten gegen Berlin — aber nicht für Bonn

Kreuzberg. »Donnerblitz — gegen Regierungsitz« — unter diesem Motto und einem Transparent mit einem aufgemalten brennenden Stuhl demonstrierten gestern in den frühen Abendstunden etwa 1.000 Menschen (eigene Schätzung) gegen die bevorstehende Entscheidung über den Regierungssitz. Die Menge wollte damit Einfluß auf die Hauptstadtdebatte nehmen, »wenn wir auch sehr spät auf diese Idee kommen«, wie eine Frau über Lautsprecherwagen entschuldigte. Gegen Berlin sein heiße aber nicht, daß man für Bonn ist: »Wir sind sowieso gegen Regierungen.« Die Sprecherin warf den Herrschenden vor, »unsere Stadt anzubiedern«. Dort würde eine Straße gezogen, hier ein Hochhaus gebaut. Der Protest der Berliner bleibe aus, weil sie sich die Veränderungen noch nicht vorstellen könnten. Bald sei die Metropole aber nur noch eine einzige Baustelle, Bauzäune würden am Potsdamer Platz und am Spreebogen errichtet, 20.000 Beamte würden Wohnungen wollen, ein Großbahnhof soll in die Stadt und den Rest der Umstrukturierung schaffe Olympia: In Spandau, Ruhleben und Mitte. Die Rednerin kündigte an, daß die Bauzäune gestürmt würden. Die Polizei hatte 300 Beamte eingesetzt und bildete am Versammlungsort, dem Kreuzberger Marheinekeplatz, zwei Ringe und führte Taschenkontrollen durch. Es kam zu keinen Zwischenfällen. Bis Redaktionsschluß bildete die Polizei kein Spalier. diak

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