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Exquisa: Wetter von Lisa

■ Revolution bei „Buten & Binnen" / Laßt Lintl singen, bevor er geht

„Heute bleibt die Küche kalt, da geh'n wir in den Wienerwald“ — da weiß man doch, was man hat: Fettige Hendl im altdeutschen Ambiente zur Vorpleitezeit. Oder: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso.“ Einprägsame Formel für tierisches Gummi zu Vor-Gottschalk-Zeiten.

Was aber bitte ist das: „Wenn die Wolken etwas rutschen, können sie am Eisstiel lutschen“?

So oder ähnlich hinreichend hirnrissig spricht uns seit Montag eine nette Dame aus dem Fernsehen an. Obwohl: Was heißt hier spricht? Sie SINGT!!!

Und was? Sie singt den Wetterbericht. Nein! DOCH!!! Und weil sie singt, spielt sie auch noch und zwar GITARRE!!! Also: „Heute nicht der Himmel weint, weil ab 12 die Sonne scheint“ ist eindeutig C-Dur, G7 und C-Dur. „Heute nicht der Himmel lacht, ab 12 fällt der Regen sacht“, ist klassisch a-Moll, d-Moll, a-Moll. Wohingegen: „Hochwasser in Woltmershausen, alle auf den Dachstuhl sausen“ leicht bluesig daherkommen könnte.

Klartext: Seit Montag singt eine gewisse Lisa Feldmann unter dem Pseudonym Lisa von Binnen in einem gewissen Regionalmagazin den Wetterbericht. Lisa ist die Freundin von Egon Wellenbring, und für den mußte eine Nachfolgerin her, seitdem der nur noch in Kaffee und SAT1 macht.

Und wir beten jetzt, daß der Lintl nicht bald in Hendl oder Gummibärchen macht. Obwohl: So ließe sich aus der Reimerei ein richtiges Konzept machen. Es sänge dann der Nachrichtenmann im Fernsehen seine Nachrichten an: „Nun, liebe Kinder, gebt fein acht, ich hab' Euch etwas mitgebracht.“

Auf geht's also: Jetzt werdet unverwechselbar, das wünscht von Sinnen

habeka

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