Videogruß von Halima Oulami: Hallo aus Marrakesch

Halima Oulami hat taz-Gruppen auf deren Reise in Südmarokko getroffen, in Marrakesch. Sie ist die Gründerin und Vorsitzende der Frauengruppe "El Amane", von deren Arbeit alle Reisegruppen begeistert sind.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Halima Oulami ist die treibende Kraft der Frauengruppe „El Amane pour le développement des femmes“ in Sidi Youssef Ben Ali, einem eher ärmlichen  Stadtteil von Marrakesch, in dem sie auch selber wohnt.

Seit ihrem Studium der Humangeographie, Anfang der 2000er Jahre, suchte sie nach Wegen, die Situation der Frauen in ihrem Viertel zu verbessern. Sie fing damit an, jungen Frauen und Mädchen, die ohne Abschluss die Schule verlassen hatten, im kommunalen Jugendzentrum berufliche Ausbildungskurse zu organisieren und mit Ihnen über ihre Rechte zu diskutieren.

2003 gründete sie den Verein „El Amane (Sicherheit) für die Entwicklung der Frauen“. Bereits ein Jahr später konnte der Verein ein kleines Haus im Stadtteil mieten, um Frauen und Jugendliche zu unterstützen: mit  Fortbildungs-Kursen (Berufsausbildung, Alphabetisierung), mit Veranstaltungen über ihre Rechte, über Demokratie und Menschenrechte sowie mit Rechtsberatung für Frauen, die Gewalt erlitten hatten.

Es war das erste selbst verwaltete Frauenhaus in Marrakesch; es war die Zeit, als Marokkos Frauenbewegung ihren sichtbarsten Erfolg feiern konnte: nach über 10 jährigem Kampf wurde 2004 das alte Scharia-Familienrecht durch ein modernes Gesetz ersetzt, das Frauen deutlich mehr Rechte gab. Aber über ihre neuen Rechte mussten die Frauen erst informiert werden.

Seit 2008 besuchen taz-Reisegruppen das Frauenhaus und waren immer begeistert, auch vom Tatendrang und Engagement Halimas. Davon zeugt ein Reisebericht der damaligen (2009) Leiterin des Münchner Frauenhauses, in dem die vielfältigen Aktivitäten von El Amane ausführlicher beschrieben werden.

2013 bekam El Amane den Zuschlag, das Frauenhaus in ein neues Gebäude im selben Stadtteil zu verlegen, das die Stadt in einem Neubau-Gebiet Vereinen zur Verfügung stellte. Ein riesen Fortschritt zu den beengten Räumlichkeiten bisher. Jetzt war endlich Platz genug für parallele Fortbildungskurse, für eine Ausbildungsküche, für ein kleines Radio-Studio und ein Café im Erdgeschoss.

Leider haben die Corona-Einschränkungen die Aktivitäten im Haus im Jahr 2020 zum Erliegen gebracht, wie Halima im Video zeigt. Doch seit Sommer 2021 ist auch für die Frauen des Stadtviertels wieder geöffnet. Auf der Website von El Amane - nur Französisch und Arabisch – zeigen viele Fotos die große Bandbreite der Aktivitäten. Sendungen des Internet-Radio El Amane (meist Arabisch, teils Französisch) können über die Website oder den Youtoube-Kanal gehört werden.