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„Massaker in Sichtweite“

■ Irakische Oppositionelle fordern UN-Hilfe im Südirak

Berlin (taz) — Eine Gruppe in Deutschland lebender irakischer Oppositioneller fordert die UNO auf, im Südirak aktiv zu werden. In einem bei einem Treffen am Wochenende in Hamburg verabschiedeten Kommuniqué erklären die Exiliraker, daß irakische Republikanische Garden während des schiitischen Aufstands im Südirak im März „in unmittelbarer Sichtweite“ der Alliierten Massaker an der Zivilbevölkerung verübt hätten.

Nun säßen zehntausende vor den irakischen Truppen geflohene Schiiten in den südirakischen Sümpfen fest und kämen nicht über die von den Irakern abgeschottete Grenze in den Iran. „Wo bleibt da die UNO? Der Präsident der Vereinigten Staaten? Wo bleiben die Menschenrechte, Zivilisation, Freiheit und Demokratie und die Werte, für die 34 Armeen der Welt Kuwait befreit haben?“, fragen die irakischen Oppositionellen in dem Papier.

Bei dem Treffen von irakischen Kurden, Schiiten, Kommunisten und dem syrisch orientierten Flügel der Baath-Partei sollte der Geist von Beirut wiederbelebt werden. In der libanesischen Hauptstadt hatten am 12. März die wichtigsten irakischen Oppositionsgruppen den Sturz Saddam Husseins zum Ziel erklärt, sich aber auf keine gemeinsame Strategie einigen können. taud

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