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SPD will Innenstädte bei Sommersmog sperren

Bonn (ap) — Zur Bekämpfung des Sommersmogs fordert die SPD die Sperrung der Innenstädten für Autos und drastische Maßnahmen zur Senkung der Ozonwerte. Bis 1996 sei die Belastung mit dem gesundheitsgefährdenden Reizstoff auf den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwert von 120 Mikrogramm Ozon pro m3 Luft zu reduzieren, sagte die SPD-Umweltpolitikerin Liesel Hartenstein. Dieser Wert sei in Großstädten häufig um das Dreifache übertroffen worden.

Die Ozonbelastung ist nach Auffassung der SPD nur durch die deutliche Verringerung des Verkehrsvolumens zu erreichen. Im einzelnen fordert sie Hartensteins Angaben zufolge die Möglichkeit für Kommunen, die Innenstädte zu sperren. Den Bundesländern sollten weiträumige Verkehrsbeschränkungen erlaubt werden. Der Kraftstoffverbrauch von Personenwagen sollte bis zum Jahr 2.000 auf fünf Liter pro 100 Kilometer Fahrleistung liegen.

Weiter tritt die SPD für Tempo 120 auf Autobahnen, Tempo 90 auf Landstraßen und Tempo 30 in Wohngebieten ein. So könnten 130.000t Kohlenwasserstoff jährlich eingespart werden. Diese Ozon-Verursacher sollten auch in chemischen Reinigungen, in der chemischen und der Metallindustrie vermieden werden.

Hartenstein erklärte, die Bundesregierung habe bisher das Verursacherprinzip „auf den Kopf gestellt“. Anstatt für die Verminderung der Schadstoffe zu sorgen, empfehle man der betroffenen Bevölkerung bisher lediglich, keinen Sport zu treiben und nicht tief durchzuatmen.

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