: Irak muß Verschrottung seiner Waffen bezahlen
New-York/Berlin (afp/ap/taz) — Der Irak muß die Zerstörung seiner Massenvernichtungswaffen und Atomanlagen selbst finanzieren, das beschloß der UN-Sicherheitsrat am Montag. Der Rat bestätigte in seiner Resolution 699 außerdem das totale Waffenembargo gegen den Irak. Die UN-Mitgliedsstaaten sollen einem Sanktionskomitee alle verfügbaren Informationen über mögliche Waffenverkäufe an den Irak übermitteln. Das Komitee soll gewährleisten, daß an den Irak keinerlei Waffen verkauft werden. In seiner einstimmig verabschiedeten Resolution 700 fordert der Sicherheitsrat die irakischen Behörden auf, die gesamten Kosten im Zusammenhang mit der Vernichtung aller chemischen, biologischen und atomaren Waffen sowie aller Atomanlagen des Irak zu übernehmen. UN-Diplomaten schätzen die Kosten dafür auf 200 Millionen Dollar. Die UNO-Mitgliedsstaaten sollen die irakischen Aufwendungen vorfinanzieren. Der irakische Geschäftsträger bei den Vereinten Nationen, Samir el Nima, machte am Montag vor dem Sicherheitsrat Bedenken über die Zahlungskapazitäten seines Landes geltend. Die USA erwägen deshalb, dem Irak zu gestatten, Öl zu verkaufen. Das durch den Verkauf des Rohstoffs eingenommene Geld soll der Irak aber ausschließlich für Reparationszahlungen und humanitäre Zwecke verwenden, erklärte Staatssekretär Kelly am Montag vor dem US-Kongress. Der UN-Sicherheitsrat hat eine Sonderkommission eingesetzt, um die Angaben des Irak über seine Waffenarsenale und seine Atomanlagen zu überprüfen und ihre Neutralisierung zu überwachen. UNO-Experten befinden sich bereits im Irak. Die USA forderten am Montag die Internationale Atomkontrollbehörde (IAEA) und die UNO zu überraschenden Inspektionen im Irak auf, um sicherzugehen, daß der Irak keine Atomanlagen geheimhält.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen