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Rosa Luxemburg gekündigt

■ Die Jusos machen ihr „Rosa-Luxemburg-Zentrum“ in der Schildstraße dicht

Das große Linkensterben geht weiter. Nachdem der schwere Mauerfallvirus seit dem 9. November 1989 bereits DKP, KPD, MG und einige weitere Bannerträger des Sozialismus dahinraffte, hat er nun ein paar Grad weiter rechts zugeschlagen: Das „Rosa-Luxemburg-Zentrum“ der Bremer Jusos in der Schildstraße muß dichtmachen.

Dabei hatten die jungen Genossinnen und Genossen 1987 eigens einen „Rosa-Luxemburg-Verein“ gegründet. Er trat nicht nur als offizieller Mieter der beiden Büroräume mitten im Herzen des Bremer Viertels in Erscheinung, sondern sollte, nach erfolgreicher Anerkennung der Gemeinnützigkeit, auch per ABM-Kraft den bunten Strauß des Bremer Kulturlebens um die rote Nelke aus der Juso-Faust bereichern. Doch über einen Abend mit Frauenfilm und das Abhalten der einen oder anderen Fete kam das Leben im Luxemburg-Laden einfach nicht hinaus.

Im letzten Jahr halfen die Christen für Abrüstung noch aus der Patsche: Sie mieteten sich bei den Jusos unter und sicherten damit den ganzen Laden für ein weiteres Jahr. Doch am 1. August ist endgültig Schluß. Von den 500 Mark Miete kamen nur noch 300 Mark zusammen, ein Nachschlag von der großen Mutterpartei war nicht in Sicht. Aus, Ende, vorbei: „Das tut uns auch weh“, gesteht die lokale Juso-Chefin Anja Bensinger- Stolze.

Jetzt bleibt als Trost noch der letzte Juso-Laden im Steffensweg. Doch was ist der hinter Ladenzeile und Imbiß versteckte Waller Raum schon gegen das große, offene Schaufenster des „Rosa-Luxemburg-Zentrums“. Nur zehn Schritte von Bremens Flaniermeile Ostertorsteinweg konnte darin, wer wollte, allabendlich das unaufhaltsame Fortschreiten des Sozialismus sehen: nämlich drei- bis viermal wöchentlich zehn bis zwölf Zigarette rauchende junge Leuten rund um den ausgezogenen Küchentisch. Die restliche Woche lang gähnte in der Schildstraße ein unergründlich dunkles Loch. Der letzte Juso hatte immer das Licht ausgemacht. Ase

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