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NACHGEFRAGT

■ Ost-Linke streitet

Heute abend ist Treffen der „Ost-Linken“ der Bremer SPD. So nennt sich ein innerparteilicher Kreis, der Politik im Unterbezirk Ost treiben will. Dort sollen „Presseauseinandersetzungen“ verhandelt werden: Ein Diskussionspapier des Genossen Gerd Syben sollte eigentlich vor der Wahl nicht diskutiert werden, war in die Medien geraten (taz 18.5.). Die Ost-Linken haben Syben im Verdacht, er selbst habe die Veröffentlichung lanciert. Die Wogen schlagen so hoch, daß der Ortsverein Schwachhausen-West sich veranlaßt sah, Syben den Rücken zu stärken.

Ulrike Hövelmann, Sie sind Vorsitzende des Ortsvereins Schwachhausen-West der SPD, wird es heute Krach geben bei der Ost-Linken?

Hövelmann: Das kann ich nicht sagen, weil ich in der Ost-Linken nicht mitarbeite.

Sie haben als Ortsvereinsvorstand aber eingegriffen, um ihr Mitglied Gerd Syben zu schützen...

Wir wollten nicht Gerd Syben schützen. Ich sehe aber die Ortsvereine als Ort der demokratischen Willensbildung der Partei an. Wir haben das Papier von Gerd Syben auf einer erweiterten Vorstandssitzung zu diskutieren begonnen. Man sollte Abstand nehmen von einem starren, ritualisierten Politikverständnis und das SPD-Profil als moderner, linker Volkspartei schärfen. Gerd Sybens Papier öffnet da den Kopf für neue Gedanken.

Starr, ritualisiert — das ist die Ost-Linke?

Das möchte ich damit nicht gesagt haben. Unsere Diskussion läuft parallel zu der in der Ost-Linken und soll ein Beitrag dazu sein, eingefahrene Denkstrukturen abzubauen. Int.: K.W.

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