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Streik zeigt Wirkung

■ Zwei Millionen Mark Umsatzausfälle pro Woche

Leipzig. Die Leipziger ÖTV-Chefin Angelika Büttner bezeichnete die Fortschritte bei den Tarifverhandlungen im Arbeitskampf der ÖTV als minimal. Die Angebote der Arbeitgeberseite zur Erhöhung der Löhne würden „unterm Strich keine Verbesserungen“ für die Arbeitnehmer ergeben. „Die Arbeitgeber legen beispielsweise beim Lohn etwas zu, nehmen jedoch gleichzeitig beim Urlaub etwas weg. Das paßt alles nicht zusammen“, sagte Detlef Pflanz, einer der Streikenden. Am gestrigen Nachmittag sollte eine neue Tarifverhandlungsrunde in Dresden beginnen, von der sich die ÖTV neue Angebote des Arbeitgeberverbands erhofft. Für die Unternehmen bringt der Arbeitskampf im sächsischen Kraftverkehr nach den Worten des Geschäftsführers der Leipziger Verkehrsgesellschaft, Wolfgang Herrmann, dramatische Auswirkungen. Der seit vier Tagen dauernde unbefristete Streik der rund 10.000 Beschäftigten des privaten Kraftverkehrs in Sachsen verursache allein für seinen Betrieb Umsatzausfälle von zwei Millionen Mark pro Woche. Erschwerend komme hinzu, daß die Subventionszahlungen für den öffentlichen Personennahverkehr bisher ausgeblieben sind. Der Kraftverkehr Leipzig sei am härtesten vom Streik betroffen. Hunderte kämen zu spät zur Arbeit, Transportgut verderbe, Aufträge würden storniert. Sollte der Streik länger andauern, drohe der Leipziger Verkehrsgesellschaft die Zahlungsunfähigkeit, sagte Herrmann.

Im Gegensatz zur Erklärung der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr werden sich die Streiks nach seiner Ansicht nicht auf weitere sächsische Kraftverkehrsbetriebe ausdehnen. taz/ap

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