: Haider bleibt in Landesregierung
■ Christlich-Konservativer wird Kärntner Landeshauptmann
Wien (ap/dpa) — Der gerade erst geschaßte Rechtsaußen der österreichischen Politik, Jörg Haider, sitzt schon wieder in Amt und Würden: Gestern wählte ihn seine Freiheitliche Partei (FPÖ) mit ihren elf Stimmen zum Vizelandeshauptmann von Kärnten. Sozialdemokratische Parlamentarier protestierten vergeblich gegen die Wahl. Landeshauptmann wurde Christof Zernatto von der christlich-konservativen ÖVP.
Der 41jährige Haider war von der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP gestürzt worden, nachdem er in einer Parlamentsdebatte die „ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich“ gelobt hatte. Die ÖVP, die zuvor in einer Koalition mit der FPÖ gestanden und den Mißtrauensantrag der SPÖ nur zögerlich unterstützt hatte, gab dabei ungültige Stimmen ab.
Der Postentausch zwischen Haider und Zernatto war verfassungsrechtlich unvermeidlich: Als zweitstärkste Partei hat die FPÖ einen Anspruch auf das Amt eines Vizelandeshauptmanns. Die stärkste Partei im Landeshaus, die SPÖ, will mit der ÖVP keine Koalition eingehen, sondern die Minderheitsregierung Zernatto tolerieren. dora
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen