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Ein Mißverständnis?

■ Havelland-Saft enthält kein Obst aus dem Havelland

Potsdam (adn/taz) — Der Fruchtsafthersteller Dittmeyer hat jetzt zugegeben, daß in seinen brandenburgischen Markensäften namens Havelland kein Obst aus dem gleichnamigen Fruchtanbaugebiet in Brandenburg enthalten ist. „Wenn Havelland drauf steht, heißt das noch lange nicht, daß auch Havelland drin ist“, wird Dittmeyer-Pressesprecherin Christel Karesch von der lokalen Presse im brandenburgischen Werder zitiert. Dabei habe es sich aber nicht um Etikettenschwindel gehandelt, sondern um „mißverständliche Werbung“.

Seit Jahresbeginn sind sechs Sorten Havelland-Saft auf dem Markt. Die ersten Zweifel an der Originalität der verwendeten Früchte waren angesichts von Traubensaft aufgekommen. Etiketten und Werbung wurden jetzt um den kleingedruckten Zusatz verändert, daß Fruchtkonzentrate aus Deutschland und Europa verwendet werden. Havelländisches Obst aus der letzten Ernte ist nach Auskunft der Sprecherin nicht verwendet worden.

Bei der Übernahme des Werderaner Betriebes, der heute die Havelland-Säfte produziert, sei keine Zeit für Qualitätsprüfungen gewesen. Ob Dittmeyer die diesjährige Ernte verarbeite, werde von Menge und Qualität des Obstes abhängen.

Die Firma Dittmeyer will einen stillgelegten Betriebsteil in Werder zur Saftproduktion für 15 Millionen Mark modernisieren.

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