: Bushs europäisches Nato-Standbein
Washington (dpa) — US-Präsident Bush hat seine „starke Unterstützung“ für die Entwicklung einer eigenen europäischen Sicherheitsidentität bekräftigt, die die Nato stärkt. Mit Nato-Generalsekretär Wörner erörterte Bush am Dienstag die Vorbereitung des Nato-Gipfels im November, von dem ein grundlegender Wandel der Allianz erwartet wird. Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg betonte am Mittwoch vor der Presse, die Nato müsse „das wichtigste Forum bleiben“. Es dürfe „kein Konkurrenzverhältnis“ zwischen Nato und Westeuropäischer Union (WEU) geben, die Instrument der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit in Europa werden soll.
Wörner, der mit Stoltenberg und den sechs anderen europäischen Verteidigungsministern der Nato-Eurogruppe in Washington an einer Tagung teilgenommen hatte, betonte, eine europäische Verteidigungsstruktur könne die Allianz „nicht ersetzen, sondern allenfalls ergänzen“. Die Europäer könnten einschreiten, „wo die Atlantische Allianz nicht handeln kann oder nicht handeln will“. Stoltenberg sah „gewisse Irritationen“ auf seiten Frankreichs, daß die multinationale Schnelle Eingreiftruppe beschlossen worden sei. Er hoffe, daß sich Paris weiter auf die Nato zubewege.
Auf der Tagung meinte Wörner, die nach dem Ende des Kalten Krieges entstehende neue Weltordnung werde „komplizierter, zerbrechlicher und sicherlich schwieriger zu handhaben sein“. Auch Stoltenberg meinte vor Journalisten: „Die Welt sieht ziemlich dramatisch aus.“
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