: Künstler-Drachen
Rund 120 Drachen hängen seit gestern von der Decke der Neuen Nationalgalerie. Die unterschiedlich großen Werke wurden von japanischen Drachenbaumeistern gebaut und von 100 Künstlern aus aller Welt bemalt. Die Idee zu dem 1987 begonnenen Projekt Bilder für den Himmel hatte Paul Eubel, damals Direktor des Goethe-Instituts in Osaka. Er wollte die uralte asiatische Tradition des Drachenbauens mit der internationalen Kunstszene zusammenbringen. Bei einer »Vernissage« in Japan 1989 bewiesen die Drachen ihre Flugfähigkeit.
Mit den Drachen blieben die Künstler oft bei ihrer gewohnten Formensprache. Der New Yorker Pop-Art- Künstler Tom Wesselmann lieferte im Stil seiner »Outcuts« die Gesichtsumrisse einer blonden Frau, deren asymetrische Formen den Drachenbauer Hiroki Shimizu vor ungewohnte Probleme stellten. Der Berliner Salome bemalte einen Kampfdrachen mit üppigen Sumo-Ringern, während Horst Antes ein »Berliner Fenster« ablieferte. Robert Rauschenberg kollagierte ein »Sky House II«, der Russe Igor Kopystianski fügte aus zwei Veduten ein schmetterlingsähnliches Fluggerät zusammen.
Ergänzend zur Ausstellung bieten japanische Drachenbaumeister Kurse im Tiergartener Freizeitheim »Die Pumpe« an. Die Ausstellung ist bis zum 11. August zu sehen. Der Katalog kostet in der Ausstellung 49 Mark, im Buchhandel 128 Mark.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen