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Mit Maskottchen gegen die Abwicklung des FEZ

Berlin. Das Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (FEZ) im Süden Berlins sucht bis zum 21. August ein Maskottchen. Ob das dem ehemaligen »Pionierpalast Ernst Thälmann« Glück bringen wird, ist fraglich. Das Freizeitzentrum mit umfangreichem Bildungsangebot steht vor der weitgehenden Auflösung. »Das Schlimmste, was passieren kann, ist, daß 1992 nur noch der Park mit Badesee und Ponys erhalten bleibt und das sonstige kulturelle Angebot vollkommen abgespeckt wird«, sagte der Leiter des FEZ, Manfred Bisanz.

Der Kinder- und Freizeitpark, »der in seiner Konzeption von Vergnügen und kommerzfreien Bildungsprogrammen in Europa ein Unikum ist«, habe den Staat vor der Wende jährlich 17 Millionen Mark gekostet, sagte Bisanz. In diesem Jahr werde die Senatsjugendverwaltung rund 8,5 Millionen dafür ausgegeben. Über 200 MitarbeiterInnen wurden bisher entlassen oder seien unter die Warteschleifenregelung gefallen. 262 seien noch beschäftigt. Ideologische Programme wie die Wehrerziehung oder das »Schießkabinett« wurden abgeschafft. Übrig blieben Tanz- und Malkurse, Computerlehrgänge, Landschaftsspiele oder Meisterkurse für Blechblasinstrumente. Für diese Sommerferien legt das FEZ ein umfangreiches Freizeitprogramm vor und will damit ums Überleben kämpfen.

Im Herbst will die Senatsverwaltung darüber entscheiden, was im kommenden Jahr mit dem FEZ passiert. Neue Konzepte seien gefragt, da der Senat allein für die Unterhaltskosten nicht aufkommen könne. Ohne eine Aufteilung des riesigen Geländes auf Bezirksverwaltungen und freie Träger werde es nicht gehen. Unterdessen hat sich zur Unterstützung der Einrichtung der Förderverein FEZ-Wuhlheide gegründet, in dem sich vornehmlich Eltern aus dem Westteil der Stadt zusammengeschlossen haben. dpa

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