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Algier: Nächtliche Straßenkämpfe

Algier (afp/taz) — Bei heftigen Auseinandersetzungen und Schußwechseln zwischen algerischen Sicherheitskräften und Anhängern der „Islamischen Heilsfront“ (FIS) sind in Algier in der Nacht zum Sonntag mindestens 15 Menschen verletzt worden. In den Wohnvierteln Belcourt und Bachdjarrah, die als FIS- Hochburgen gelten, waren die Straßen am Morgen mit Tränengasgranaten und Molotowcocktails übersät. Die Luft war von Tränengasschwaden und dem Gestank brennender Abfallhaufen erfüllt.

Bereits in der Nacht zum Samstag war es in Belcourt zu Demonstrationen während der zwischen 23 und 3.30 Uhr geltenen Ausgangssperre gekommen. Erst am frühen Morgen war es der Polizei gelungen, die Demonstranten zu vertreiben. In Bab El-Oued, wo es Anfang der Woche zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und FIS-Anhängern gekommen war, blieb es am Wochenende jedoch ruhig.

Das algerische Parlament nahm gestern seine Frühjahrssitzung wieder auf, um die Regierungserklärung des neuen Premierministers Sid Ahmed Ghozali entgegenzunehmen. Allgemein wird erwartet, daß Ghozali eine Reform des Wahlgesetzes ankündigen wird. Das geltende Gesetz, welches die bisher regierende „Nationale Befreiungsfront“ (FLN) favorisiert, war ein Auslöser der politischen Krise der letzten Wochen gewesen.

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