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Mangelnde Solidarität

■ Sloweniens Medien kritisieren Engagement Kroatiens

Gleich mehrere slowenische Zeitungen kritisierten in ihren gestrigen Ausgaben die mangelnde Solidarität des „kroatischen Staates“ mit dem „freien Slowenien“. Warum, so fragt die der Regierung in Ljubljana nahestehende 'Delo‘, verhielt sich das offizielle Zagreb während des „Okkupationskrieges“ so zurückhaltend? Der Grund, so der Leitartikler: Zwar sei man gleiche Wege gegangen, die einigende Klammer sei aber weniger die gegenseitige Sympathie als vielmehr die „Gefahr aus Belgrad“. Der Mariborer 'Vecer‘ betont, Kroatien habe durch seine große serbische Minderheit weit größere Probleme, seine Unabhängigkeit zu verwirklichen als das ethnisch homogene Slowenien. Eine größere moralische Unterstützung aus Zagreb dürfe man aber dennoch erwarten. Viel zu spät sei in Kroatien die Rekrutierung für die Bundesarmee gestoppt worden. Hier habe sich gezeigt, daß Zagreb Angst habe, klar Farbe zu bekennen und sich mit Slowenien gegen Belgrad zu verbünden. Das Republikshemd sei eben näher gewesen als der gemeinsame Rock des „zwischenstaatlichen Beistands“. Roland Hofwiler

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