piwik no script img

Früherer NVA-Offizier angeklagt

Karlsruhe (ap) — Generalbundesanwalt Alexander von Stahl hat einen früheren Oberstleutnant der Nationalen Volksarmee der DDR angeklagt, über 20 Jahre lang zwei Spione in Westdeutschland geführt zu haben. In einer am Dienstag in Karlsruhe verbreiteten Erklärung von Stahls hieß es, der 54 Jahre alte KlausL. habe für den Militärischen Nachrichtendienst der DDR gearbeitet und mit Hilfe seiner beiden Bonner Agenten die Geheimdienste in Ost-Berlin und Moskau auch mit Staatsgeheimnissen aus dem Bundesverteidigungsministerium versorgt.

Die Anklage wegen Landesverrats gegen L. und seinen angeblich langjährigen Agenten Dieter P. aus Bonn wurde vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf erhoben. Der Mitarbeiter der Bonner Hardthöhe EgonS., der das brisante Material zunächst an Dieter P. weitergeleitet haben soll, starb der Anklageschrift zufolge bereits im Sommer 1989.

Die Bundesanwaltschaft schrieb, Klaus L. habe den 52 Jahre alten Versicherungsangestellten Dieter P. bereits 1966 für die Mitarbeit beim Militärischen Nachrichtendienst der DDR geworben und sei fortan sein Führungsoffizier gewesen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen