: CDU-Blockflötist vor Gericht
Berlin (ap) — Die Instandhaltung eines Privathauses des ehemaligen Vorsitzenden der Ost-CDU, Gerald Götting, ist nach Aussagen einer früheren Mitarbeiterin der Buchhaltung der Partei aus einem Fonds bezahlt worden, der eigentlich nur für CDU- Liegenschaften vorgesehen war. Die ehemalige Leiterin der Buchhaltung beim CDU-Hauptvorstand, Käthe Dölling, sagte am Dienstag im Berliner Untreueprozeß gegen Götting, er habe die entsprechenden Rechnungen zur Zahlung angewiesen. Von einer Rückerstattung der Kosten an die Partei sei ihres Wissens nicht die Rede gewesen.
Götting soll aus der CDU-Kasse über Jahre hinweg mehr als 100.000 Mark für sein Ferienhaus in Ahrenshoop an der Ostsee abgezweigt haben. Er macht in dem Verfahren vor der 15. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts geltend, daß er immer bemüht gewesen sei, alle Privatausgaben korrekt mit der Partei abzurechnen. Er habe sich dabei voll auf seine Mitarbeiter verlassen. Dölling wie auch Göttings frühere Sekretärin Inge Emmerich bestätigten vor Gericht, daß Götting der Partei Privatausgaben zurückerstattet habe. „Ahrenshoop war da nicht dabei“, schränkte Dölling aber ein.
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