piwik no script img

Obdachloser verblutete — vier Skinheads zu Haftstrafen verurteilt

Hannover (dpa) — Vier Skinheads sind gestern von einer Großen Strafkammer wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu Haftstrafen zwischen fünf Jahren und 21 Monaten verurteilt worden. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die Skinheads 1988 einen Obdachlosen in einer Fußgängerzone in Hannover zusammengeschlagen und mit einem Messer am Oberschenkel verletzt hatten. Der Mann war kurz darauf verblutet.

Das Strafmaß rechtfertigte das Gericht unter anderem mit der unterlassenen Hilfestellung. Die Skinheads hätten den „Berber“ nach der Prügelei noch retten können, seien aber davon ausgegangen, daß Passanten dem Verletzten helfen würden.

Die Skinheads hatten den Obdachlosen angegriffen, weil dieser angeblich ein weibliches Mitglied der Gruppe belästigt hatte. Zur Tatzeit waren alle Angeklagten betrunken. Der Hauptangeklagte erklärte in dem Prozeß, Skinheads würden häufig Obdachlose verprügeln.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen