: Libanesische Armee stürmt PLO-Stellungen bei Sidon
■ Mindestens 16 Menschen wurden getötet/ Die libanesische Regierung will die Kontrolle über das ganze Land gewinnen
Sidon (taz/afp/ap) — Die libanesische Armee hat gestern nach schweren Kämpfen PLO-Stellungen südlich von Sidon gestürmt. Dabei wurden mindestens 16 Menschen getötet und 57 weitere verletzt. Die palästinensische Zivilbevölkerung setzte ihre Flucht aus den umkämpften Gebieten fort. Die Armee unterstützt mit ihrem Vorgehen die Bemühungen des von Syrien abhängigen libanesischen Präsidenten Elias Hrawi, die Regierungsgewalt wieder auf ganz Libanon auszudehnen. Zuvor war es ihm gelungen, die Milizen in und um Beirut zu entwaffnen. Sollten die libanesischen Streitkräfte die PLO-Kämpfer bei Sidon entwaffnet haben, verblieben noch rund 1.000 Guerillas in Stellungen nahe der Hafenstadt Tyrus. Hrawi hofft, mit der Übernahme der Regierungskontrolle in ganz Libanon diplomatischen Druck auf Israel ausüben zu können. Israelische Sprecher betonten gestern, daß sie damit rechnen, daß die libanesische Armee im Fall eines Angriffs der israelischen Luftwaffe den Palästinensern keinen Schutz gewehren würden. SEITE 7
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen