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Wer tröstet Alfred? — Kiwi-Ei geklaut

■ Preis auf dem Schwarzmarkt: 50.000 bis 100.000 DM

Welcher Idiot hat Alfreds Ei geklaut? Das ein Pfund schwere Gelege des Kiwi-Vogelpärchens im Zoologischen Garten ist seit ein paar Tagen verschwunden. Am Montagabend hatte der Kiwi-Hahn Apteryx noch brav auf dem Ei gehockt und gebrütet. Als der Tierpfleger am Dienstagmorgen wieder in den Käfig guckte, stand Apteryx neben dem Nestkasten. Vom Ei fehlte jede Spur. Daß die Brutarbeit vom Männchen erledigt wird, ist bei den hühnergroßen igelähnlich aussehenden Kiwis mit ihren kurzen Beinen und Straußenfüßen üblich. Normalerweise sitzen die Hähne bis zu 90 Tagen auf dem Ei. Die Henne, die im Berliner Zoo Alfred heißt, weil sie in zartem Alter für einen Hahn gehalten wurde, löst den Mann kein einziges Mal ab.

Der Diebstahl ist der Zoodirektion und Kripo ein Rätsel. Weder an den Gitterstäben noch an den Schlössern des Vogelhauses wurden Einbruchsspuren gefunden. Der Verlust trifft den Zoo sehr hart, weil die Aufzucht von Kiwis in Gefangenschaft bislang nur selten gelungen ist. Der erste Zuchterfolg im Berliner Zoo war Alfred.

Der Zoologe Rudolf Reinhard schätzt, daß das gestohlene Gelege auf dem Schwarzmarkt für 50.000 bis 100.000 Mark verhökert werden kann. »Der Käufer«, so Reinhard, »ist vermutlich einer dieser fanatischen Sammler, die das Ei auspusten und dann zu Hause in die Vitrine legen.« Aber selbst wenn der Dieb das teure Stück zurückbrächte, wäre alles zu spät, da befruchtete Eier während der Brutzeit nicht bewegt werden dürfen. Der Zoologe Reinhard versucht sich jetzt damit zu beruhigen, daß das Ei vielleicht gar nicht befruchtet war. Und wer tröstet Alfred? plu

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