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Lufthansa wirbt Sachsen

■ Trotz gestiegener Passagierzahlen noch kein Höhenflug

Leipzig (adn/taz) — Um 5,5 Prozent sind bei der Lufthansa die Passagierzahlen in den ersten fünf Monaten 1991 gestiegen. Allein im innerdeutschen Verkehr erhöhten sie sich um 27 Prozent gegenüber 1990. Diese Bilanz zog der scheidende Vorstandsvorsitzende Heinz Ruhnau gestern auf der Hauptversammlung der Luftverkehrsgesellschaft in Leipzig. Die Stadt gehörte in den 20er Jahren zu den Aktionären der alten Lufthansa. Ruhnau prognostizierte große Wachstumsraten des Flugverkehrs. Für das Jahr 2000 schätze er in Leipzig ein Aufkommen von 4,3 Millionen und in Dresden eines von 2,9 Millionen Passagieren.

Harsche Kritik äußerte der Vorstandsvorsitzende in Richtung Bundeskartellamt, das einen geplanten teilweisen Erwerb der Interflug durch die Lufthansa Ende 1990 verhindert hatte. Musik für die Ohren der potentiellen sächsischen Fluggäste; doch aus unternehmerischer Sicht müßte Ruhnau den Kartellwächtern eigentlich dankbar sein, ersparten sie der bundesrepublikanischen Staatsfluglinie doch ein millionenschweres Minusgeschäft. Auch die Übernahme von 1.000 ehemaligen Interfliegern, mit der die Lufthansa die eigenen Personalengpässe auf einen Schlag loswurde, verbrämte Ruhnau gestern als „patriotische Pflicht“. Darüber hinaus gründete sie, bezahlt von bundesdeutschen Steuergeldern, eine Qualifizierungsgesellschaft. dri

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