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Staatspräsidium stellt Slowenien neues Ultimatum

■ Slowenien soll bis „spätestens Sonntag, 12 Uhr“ die Grenzhoheit wieder an Belgrad abtreten

Belgrad/Ljubljana (dpa/taz) — Kaum ließ die anhaltende Feuerpause in Slowenien neue Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung aufkommen, hat das jugoslawische Staatspräsidium in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, die Hoheit über die Grenzen zu Italien, Österreich und Ungarn von der abgespaltenen Republik Slowenien wieder an die Belgrader Zentralbehörden übergehen zu lassen: „Es ist der ursprüngliche Stand an der Grenze bis spätestens Sonntag, 12.00 Uhr wiederherzustellen.“ Bis spätestens heute mittag müssen sich sowohl die jugoslawische Armee als auch die slowenische Bürgerwehr in ihre Kasernen und Unterkünfte zurückziehen. Slowenien, dessen Vertreter dem Staatspräsidium fernblieb, hat die Wiederabtretung der Hoheitsrechte bisher immer abgelehnt.

Jugoslawiens Ministerpräsident Markovic erklärte gestern, die Regierung habe in den vergangenen Tagen keine Kontrolle über das Militär gehabt. Die Regierung habe nie „Befehl für den Einsatz der Armee in der Weise“ gegeben, wie sie tatsächlich vorgegangen sei. TAGESTHEMA SEITE 3

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