piwik no script img

Berlins Zukunft ohne Bürgerbeteiligung

Bonn/Berlin. Das gestern in Bonn beschlossene »Beschleunigungsgesetz« wird für Berlin gravierende Auswirkungen haben. Dies erklärte Eva-Maria Springer vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gestern. Die Hauptstadt- und Olympiaplanung in puncto Verkehr werde ohne eine wirksame Bürgerbeteiligung stattfinden, so Springer weiter, auch könnten Standortentscheidungen der Verwaltung nicht beeinflußt werden. Über Neubauvorhaben am Berliner Ring werde alleine der Bund entscheiden, Bürger werden erst beteiligt, wenn der Autobahnverlauf entschieden sei. Auch die Führung der Eisenbahnstrecken, ob Ringbahn oder Achsenmodell, werde das Bundesverkehrsministerium bestimmen. Bei der Planung des Großflughafens in Speerenberg und dem Ausbau von Schönefeld wird es keinen Erörterungstermin mit den Betroffenen geben. Klagen werden keine aufschiebende Wirkung mehr haben; weil aber vorm Bundesverwaltungsgericht geklagt werden müsse und dies hoffnungslos überlastet sei, würden Urteile erst nach vier bis fünf Jahren fallen — wenn die Natur und soziale Lebenszusammenhänge unwiderruflich zerstört seien, so Springer. Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) sprach sich gestern im Bundesrat vehement für das Tempo-Gesetz aus. Berlins Entwicklung hänge ganz entscheidend von gut ausgebauten Verkehrswegen ab, deshalb sei eine Straffung des Planungsverfahrens notwendig. Der Senat wolle trotzdem »mit Umsicht und ökologischer Vernunft an neue Projekte« herangehen. diak

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen