: Stütze für Blüm
■ Wohlfahrtsverbände warnen vor Verschiebung der Pflegeversicherung und unterstützen Blüm-Vorschlag
Bonn/Köln (dpa) — Vor einer Verschiebung der gesetzlichen Absicherung des Pflegerisikos haben Wohlfahrtsverbände am Freitag in Bonn gewarnt. Gleichzeitig versicherten sie Bundesarbeitsminister Norbert Blüm ihre Unterstützung für sein Modell einer Pflegesozialversicherung unter dem Dach der gesetzlichen Krankenkassen. Der CDU- Wirtschaftspolitiker Matthias Wissmann plädierte dagegen für eine Kapital-Pflegeversicherung. Vor Entscheidungen über ein bestimmtes Modell müsse vorrangig die Ausgestaltung und Finanzierung geklärt werden.
Arbeitsminister Norbert Blüm erklärte in Köln: „An einer Weichenstellung zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung können wir uns nicht vorbeidrücken“. Eine Kompromißlösung zwischen diesen beiden Modellen sehe er überhaupt nicht.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hielt Blüm vor, er scheine schon vor der parlamentarischen Beratung eines Gesetzentwurfes „vor dem Koalitionspartner und der Arbeitgeberlobby zu kapitulieren“. Vor einigen Tagen hatte der Arbeitsminister erklärt, es wäre besser, das Projekt zu verschieben, wenn eine Pflegeversicherung mit Umlageverfahren nicht zu verwirklichen sei. Der Vorsitzende des AWO-Bundesverbandes, Manfred Ragati, setzte eine Verschiebung am Freitag dem Bruch eines Wahlversprechens gleich.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen