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Kant und kein Ende-betr.: "Pardon wird nicht gegeben", taz vom 1.7.91

betr.: „Pardon wird nicht gegeben“, Leserbrief, taz vom 1.7.91

Niemand hindert den Ex-Präsidenten am Schreiben, niemand treibt ihn und seine Familie außer Landes, da bedarf es der Seilschaften nicht, ihn zu bedauern und zu beglückwünschen.

Wann hätte dieser devote Hager- Apologet je „die Klappe aufgemacht“ — drei Tage vor der Wende?

Seine gesundheitliche Befindlichkeit interessiert mich so wenig wie ihn die Gesundheit seiner Ausschlußopfer interessierte, die er an der Berufsausübung gehindert und teilweise mit ihren Familien außer Landes getrieben hat.

Und das waren doch eben die, die „gegen die in der einstigen DDR wahrhaft immer gegenwärtige Gefahr gekämpft (haben), Kunst und künstlerisch Tätige auf das Maß von Trägerraketen der Agitation und Mägden der Politik zurechtzustutzen“.

Dafür sind sie vom Großinquisitor Hermann Kant geschaßt worden! Wer seine Schriftstellerkollegen noch nach ihrem Ausschluß diffamiert und verhöhnt (in dem rotfaschistischen Sudelbuch Zu den Unterlagen), der sollte vor der Öffentlichkeit gefälligst die Kantschnauze halten!

Bilde Künstler, rede nicht — und verzichte auf Schleicherwerbung! Wolfgang Teichmann,

(Ost-)Berlin

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