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Wenn am Sonntag Wahlen wären, würde Stolpe King

■ Umfrage: SPD wäre jetzt bei Landtagswahlen kurz vor der absoluten Mehrheit/ PDS-Talfahrt ungebrochen/ Depressive Phase überwunden

Potsdam. Wären im Land Brandenburg jetzt Landtagswahlen, dann stünde die SPD mit 49 Prozent kurz vor der absoluten Mehrheit. Die CDU-Opposition müßte sich mit weniger als der Hälfte, nämlich mit 23 Prozent zufrieden geben. Die beiden kleinen Regierungsparteien FDP und Bündnis 90/Grüne kämen auf neun und acht Prozent, die PDS auf mickrige sieben Prozent der Stimmen. Das geht aus einer infas-Analyse über die politische und wirtschaftliche Stimmung im Land Brandenburg Mitte 1991 hervor. Einen satten Zugewinn hätten die Sozialdemokraten mit elf Prozent zu verzeichnen, während die CDU schlappe sechs Prozentpunkte einbüssen müßte. Bei der Bundestagswahl am 2.Dezember vergangenen Jahres hatte die SPD noch mit 32,9 Prozent um über drei Prozent hinter der CDU (36,3) zurückgelegen.

Infas vermutet, daß sich außer dem bundesweiten Trend zugunsten der SPD und zuungunsten der CDU eine starke landespolitische Komponente widerspiegelt. Und nicht zuletzt würden die WählerInnen in Brandenburg dem dezenten Charme von Ministerpräsident Stolpe erliegen.

Die FDP würde gegenüber der Landtagswahl gut zwei Prozent gewinnen. Das Bündnis 90/Grüne, das im Oktober gesplittet angetreten war und zusammen 9,3 Prozent der Stimmen erhalten hatte, käme jetzt auf acht Prozent. Ungebrochen ist die Talfahrt der PDS. Ihr Wähleranteil habe sich von 13,4 Prozent fast halbiert.

Was die wirtschaftlichen Aussichten für Brandenburg betrifft, erwarten 73 Prozent der Bürger eine Verbesserung. Das sind 12 Prozent mehr als im ersten Quartal des Jahres. Nur noch acht Prozent (-10) befürchten eine Verschlechterung und fast unverändert 13 Prozent (-1) erwarten gleichbleibende wirtschaftliche Verhältnisse. Der Überhang optimistischer Erwartungen gegenüber den pessimistischen ist damit innerhalb eines Vierteljahres von 43 auf 65 Prozentpunkte gewachsen. Die Phase der „depressiven“ Stimmung in den ersten Monaten des Jahres 1991 scheint im Moment überwunden, so infas.

Infas in Bonn-Bad Godesberg hat diese Umfrage im Auftrag des DFF- Landessenders Brandenburg durchgeführt. Grundlage sind regelmäßige Befragungen in den fünf neuen Bundesländern, ausgewertet wurden circa 5.300 Interviews, davon 885 in Brandenburg. adn

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