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Schneller als EG-Quotenregelung üben Japaner das „Rennsteiglied“

■ Interesse für Thüringer Industriestandorte/ Einstiegschancen sind „riesengroß“

Oberhof. Mit „Neugier und vitalem Interesse an hiesigen Industriestandorten“ komme die Delegation japanischer Industrieller nach Thüringen, erklärte der Präsident der Euro-Japan-Corporation, Boris Vlajcic, bei Ankunft der Abordnung in Oberhof.

Vertreter der japanischen Gesellschaft für das wirtschaftliche Engagement in Europa und Präsidenten namhafter Unternehmen der Mikroelektronik und Feinwerktechnik folgten der Einladung des Verbandes der Wirtschaft, nach Thüringen. Die japanische Wirtschaftsdelegation der Euro-Japan-Cooperation wird drei Tage Thüringen besuchen. Die Industriellen wurden [schließlich verlangt das der Anstand d.R.] von Repräsentanten der Landesregierung und des Verbandes der Wirtschaft Thüringens begrüßt.

Zum Besuchsprogramm gehören ein Gespräch mit Ministerpräsident Josef Duchac sowie Visiten in Industrieansiedlungsgebieten am Hermsdorfer Kreuz und im Eichsfeld. Die japanischen Gäste werden aber auch Sehenswürdigkeiten in Erfurt, Gotha und Heiligenstadt besichtigen. Der Präsident der Euro-Japan-Corporation schätzte die Chancen für einen Einstieg japanischer Firmen in Thüringen als „sehr groß“ ein. Dies könne in ähnlicher Weise vollzogen werden wie das seit anderthalb Jahren betriebene Engagement der Gruppe in Spanien, wo inzwischen ein elektrotechnischer Betrieb und touristische Einrichtungen entstanden. Wichtig sei für die Unternehmen dabei die Zusammenarbeit der thüringischen mit der japanischen Regierung. Deshalb erwarte man, daß Thüringens Landesregierung „kompetente Vertreter“ nach Tokio entsende.

Die Zeit für Fallstudien, die einer konkreten Entscheidung für einen möglichen Standort in Thüringen vorausgingen, bezifferte Vlajcic mit drei bis zwölf Monaten. Der luxemburgische Unternehmer Edmond D. Krecke, der selbst ein Unternehmen in Gotha erwarb und die Kontakte mit der japanischen Gruppe knüpfte, setzt bei japanischen Investoren vor allem auf in Thüringen breit vorhandenes Fachpersonal im High-Tech-Bereich. Die „Spitze des Kometen“ sei jetzt in Thüringen, und er sei — auch angesichts einer bald zu erwartenden EG-Quotenregelung, der außereuropäische Investoren zuvorkommen sollten — optimistisch, daß der „Schweif“ bald folge. taz/adn

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