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1 Farbkopierer, 1 Silberstift

■ Sind die neuen Geldscheine nicht fälschungssicher?

Alte Geldscheine hält Wolf-Detlev K. für fälschungssicherer als die neuen. Der gelernte Metalldreher muß es wissen. Er ist am Montag wegen Geldfälschung und Betrug vom Landgericht Hannover zu einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 42jährige hatte zwischen Dezember 1990 und Januar 1991 Geldscheine mit einem Farbkopierer vervielfältigt und mit Hilfe eines Silberstifts den in echten Geldscheinen enthaltenen Metallfaden imitiert. Insgesamt hatte der Betrüger Blüten im Nennwert von fast 200.000 Mark hergestellt.

Das zum Fälschen der neuen Scheine nötige Papier gebe es in jedem Schreibwarenladen, schilderte der Angeklagte. Papier zum Kopieren alter Hunderter sei dagegen nur schwer zu bekommen. Die Qualität der gefälschten Scheine war nach Expertenurteil der Bundesbank zwar nicht besonders gut. Allerdings reiche sie in der Regel, um nicht geschultes Personal zu täuschen.

In der Urteilsbegründung wurde die „simple Herstellung“ des Falschgeldes als mildernder Umstand gewertet. „Keiner hat es für möglich gehalten, daß die neuen Scheine einfacher zu fälschen sind als die alten“, sagte der Vorsitzende Richter Hans- Gerhard Borchmeyer. dpa

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